Zehn Fakten zum Thema Schwitzen
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Wenn der Schweiß rinnt: Zehn Fakten zum Thema Schwitzen

Sommer, Sonne, 30 Grad. Da kommst du schon ins Schwitzen, ohne zu laufen.

Dich stört der Schweiß? Dabei ist Schwitzen lebensnotwendig. Ohne kühlenden Schweiß würde deine Körpertemperatur immer weiter ansteigen – bis zum Hitzekollaps. Das wusstest du schon? Aber wusstest du auch, dass dein Körper von drei Millionen Schweißdrüsen gekühlt wird? Noch viel mehr Fakten zum Thema Schwitzen kannst du hier nachlesen.

1) Warum schwitzen wir überhaupt?
Durch sportliche Aktivität entsteht Wärmeenergie, die der Körper wieder ausgleichen muss, um nicht zu überhitzen. Der Schweiß, der über die Schweißporen abgegeben wird, verdunstet auf der Haut und hat so einen kühlenden Effekt auf die Blutgefäße unter der Hautoberfläche und das darin befindliche Blut. Dieses wiederum hält dann über den Blutkreislauf die Organe im gesamten Körper auf Normaltemperatur. Schweiß ist sozusagen die körpereigene Kühlflüssigkeit.

2) Was würde passieren, wenn wir nicht schwitzen würden?
Ohne die Verdunstungskälte des Schweißes würde die Körpertemperatur immer weiter ansteigen – vor allem, wenn draußen auch noch hohe Temperaturen herrschen. Es droht ein Hitzeschock oder ein Kollaps. Eine Körpertemperatur über 42 Grad kann tödlich sein.

3) Aus was besteht Schweiß?
Zu etwa 99 Prozent aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Kochsalz (Natriumchlorid), Kalium und Hydrogencarbonat – sie sorgen für den salzigen Geschmack. Auch Laktate, Aminosäuren und Harnstoff sind zu geringen Anteilen im Schweiß enthalten.

4) Warum riecht Schweiß unangenehm?
Frischer Schweiß ist zunächst völlig geruchslos. Schuld sind die Bakterien auf der Haut¬oberfläche. Sie zersetzen langkettige Fettsäuren in kürzere Ketten wie zum Beispiel Ameisensäure oder Buttersäure, die dann für den typischen Geruch sorgen. Während der Pubertät kann allerdings auch frischer Schweiß bereits riechen. Das hat hormonelle Gründe.

5) Wie viele Schweißdrüsen besitzt der Mensch?
Ungefähr drei Millionen, die über den ganzen Körper verteilt sind. Man unterscheidet dabei zwischen ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen. Während erstere vor allem der Kühlung dienen, sind apokrine Schweißdrüsen dafür verantwortlich, dass sich zwei Menschen attraktiv finden. Sie sondern ein milchiges Sekret ab, das unter anderem Pheromone enthält und deren Geruch auf das andere Geschlecht anziehend oder abstoßend wirken kann.

6) Wie lässt sich der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen ausgleichen?
Durch ausreichendes Trinken, bei Bedarf auch während des Sports. Trinken sorgt dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen wird. Zugleich ersetzen wir Nährstoffe, die über den Schweiß ausgeschieden wurden.

7) Wie viel schwitzt ein Mensch?
Die Schätzungen variieren zwischen 100 und mehr als 500 Milliliter pro Tag. In jedem Fall sorgen verschiedene Faktoren dafür, ob man viel schwitzt oder wenig. Zum einen die Herkunft: Menschen aus Asien schwitzen im Durchschnitt weniger als Europäer und Nordamerikaner. Außerdem schwitzen Übergewichtige zumeist stärker als Dünne, weil sie mehr Körpermasse bewegen müssen und dafür entsprechend mehr Energie benötigt wird. Unter Belastung läuft der Schweiß dann so richtig: Bei einer Stunde Lauftraining kann es rund ein Liter pro Stunde sein.

8) Wenn jemand besonders schnell ins Schwitzen gerät – ist er dann einfach nicht gut in Form?
Im Gegenteil – frühes Schwitzen deutet auf einen guten Fitnessstand hin. Langjähriges Ausdauertraining wirkt sich positiv auf das körpereigene Kühlsystem aus. Die Schweißdrüsen fangen früher an zu arbeiten, so dass die Körpertemperatur erst später und auch langsamer ansteigt als bei Untrainierten. Darüber hinaus schwitzen Sportler effizienter: Es werden weniger Flüssigkeit und auch weniger Salze ausgeschwitzt. Somit ist der Körper länger leistungsstark.

9) Schwitzen Männer generell mehr als Frauen?
Ja. Männer haben mehr Schweißdrüsen als Frauen, außerdem sorgt das männliche Geschlechtshormon Testosteron für eine stärkere Schweißabsonderung. Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Männer zudem früher anfangen zu schwitzen als Frauen. Das heißt auch, dass die Körpertemperatur von Frauen höher ansteigen muss, ehe die Abkühlung durch den Schweiß einsetzt - ein Nachteil beim Training bei heißen Temperaturen.

10) Stimmt es, dass man durch Schwitzen abnehmen kann?
Das wäre schön, stimmt aber leider nicht. Kalorien lassen sich nicht ausschwitzen. Zwar kann Sport sehr wohl zu einer Gewichtsabnahme führen, das hat jedoch nichts mit dem Schwitzen zu tun, sondern liegt an der erhöhten Körpertemperatur, bei der mehr Kalorien verbrannt werden. Ebenso falsch ist die Annahme, man könne sich gesund schwitzen. Über die Schweißdrüsen werden keine Giftstoffe ausgeschieden.

Quelle: laufen.de